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Von: Bjarne Kommnick, Romina Kunze
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Ernüchterung für alle, die mit FTI in den Urlaub wollten. Der Reiseveranstalter ist insolvent. Nun hat das Unternehmen für mehrere Wochen alle Reisen gestrichen.
Update vom 7. Juni. 17.08 Uhr: Nach der Insolvenz von FTI Touristik müssen sich Urlauber auf weitere erhebliche Einschränkungen einstellen. Der Reisekonzern teilte am Freitag in München mit, dass alle Reisen in den kommenden vier Wochen gestrichen werden, wie focus.de berichtet. Auch die Reisebuchungen über Vertriebsmarke 5vorFlug und die BigXtra Touristik sind davon betroffen.
Noch offen sei, wie es ab dem 6. Juli weitergeht. Ziel sei laut Insolvenzverwalter Axel Bierbach jedoch, Urlaubern nach dem 5. Juli eine bereits geplante Reise unter den gleichen Konditionen anzubieten. „Eine Lösung erscheint möglich, aber nicht in den nächsten Tagen“, so Bierbach.
Ursprungstext vom 5. Juni, 15.17 Uhr: München – Mit der Insolvenz des Reiseanbieters FTI Touristik müssen sich auch viele Menschen von ihren Urlaubsplänen verabschieden. Wer sich keine Alternative leisten kann, schaut wohl oder übel in die Röhre. Zwar sind einige Reisen vor einer möglichen Insolvenz abgesichert, allerdings ist derzeit noch nicht absehbar, wann Betroffene ihr Geld zurückbekommen. Läuft es ähnlich wie bei der Insolvenz von Thomas Cook in 2019 ab, müssen sie sich mitunter auf eine Geduldsprobe einstellen.
Und die Pleite könnte deutlich mehr Menschen betreffen als zunächst angenommen. Ein Blick in die Buchungsbestätigung lohnt sich allemal, um auf Nummer sicher zu gehen. Denn auch hinter manch anderem Namen verbirgt sich die FTI-Gruppe.
FTI Touristik ist insolvent: Hinter diesen Namen steckt der Reiseveranstalter
Von klassischen Sommerurlaubszielen über Fern- und Rundreisen, Kreuzfahrten und Städtetrips hatte der Reiseveranstalter ein weites Spektrum im Sortiment. Über den Ticketshop konnten bei FTI auch Flüge einzeln gebucht werden. Daneben baute das Münchner Tourismus-Unternehmen auch eine Mietwagen- und Camper-Flotte auf.
Zuletzt zählte der Veranstalter zu den drei größten im deutschen Reisemarkt. Im Geschäftsjahr 2018/19 brachte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge acht Millionen Menschen in den Urlaub. Unzählige haben die „schönste Zeit des Jahres“ noch vor sich und müssen nun die bittere Pille schlucken. So wie eine vierköpfige Familie aus Wien, die quasi auf gepackten Koffern die Nachricht der FTI-Insolvenz erhielt. Sollte die Reise im Zeitraum vom 5. bis 10. Juni losgehen, muss diese abgesagt werden, informiert FTI. Bei Reisen ab 11. Juni würde sich nach Kräften um Durchführung bemüht.
Verunsicherte Kundinnen und Kunden sollten jetzt zunächst in die Buchungsbestätigung für ihren Urlaub schauen. Denn selbst, wer nicht direkt bei FTI Touristik gebucht hat, kann mitunter betroffen sein. Beispielsweise bei kurzfristigen Urlaubsbuchungen oder über Drittanbieter-Portale.
Wie FTI auf der eigenen Homepage informiert, gehören zum Reiseveranstalter folgende Anbieter:
- FTI Touristik (Deutschland)
- FTI Touristik (Österreich)
- FTI Touristik (Schweiz)
- FTI Voyages (Frankreich)
- FTI Reizen (Niederlande)
- 5vorFlug (Last-Minute-Anbieter)
- BigXtra (Last-Minute-Anbieter)
- FTI Ticketshop Group
- DRIVE FTI mit Cars&CampersundMeeting Point Rent-a-Car
Ebenfalls dazu gehören sonnenklar.tv als Marke von FTI-Tochterunternehmen Euvia Travel GmbH sowieso die Marke Windrose Finest Travel, unter der Luxus-Reisen verkauft werden.
Verschiedene Anbieter gehören zu FTI: Welche betroffen sind und welche nicht
Von der beantragten Insolvenz seien „generell alle beiFTI TouristikGmbH gebuchten Leistungen betroffen“, wie das Unternehmen in einer Kundeninformation schreibt. Darunter fallen die FTI-Marke in Deutschland, Österreich und in den Niederlanden, sowie die Last-Minute-Anbieter 5vorFlug und BigXtra Touristik und die Fahrzeug-Anbieter DriveFTI, Cars&CampersundMeeting Point Rent-a-Car.
Unbetroffen bleiben Urlaubsbuchungen über sonnenklar.TV und nach derzeitigem Stand auch Windrose Finest Travel, wie die Branchenkenner HolidayCheck und Urlaubsguru übereinstimmend schreiben. Agierte FTI lediglich als Vermittler und die Reise wird von anderen Anbietern, wie beispielsweise TUI, Dertour oder Altours veranstaltet, ist sie ebenfalls nicht betroffen. Kunden, die ausschließlich eine Kreuzfahrt bei der BigXtra Touristik GmbH gebucht haben, würden individuell informiert, wenn diese durchgeführt werden kann, heißt es weiter.
Für betroffene Kundinnen und Kunden hat FTI eine Informationsseite sowie eine Hotline unter der +49 (0)89 710 45 14 98 eingerichtet. Das Bundesministerium der Justiz hat ebenfalls Informationen auf ihrer Homepage zusammengetragen. Wer nichts von FTI oder seinem Reisebüro hört, sollte Ruhe bewahren. Die Reise sollte nicht eigenmächtig storniert werden, da sonst Gebühren anfallen könnten.
Bei welchem Veranstalter die Reise gebucht wurde, findet sich auf der Buchungsbestätigung – meist in einer der beiden oberen Ecken. Selbst Kundinnen und Kunden, die direkt bei FTI gebucht haben, dürfen sich zumindest Hoffnung auf eine Rückerstattung machen. Sofern es sich bei der gebuchten Reise um eine Pauschalreise handelt. Denn dann greift der Insolvenzschutz des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF). Das nötige Dokument dafür findet sich ebenfalls in der Buchungsbestätigung. (rku)
